Achte auf Deine Füße – wohin sie Dich tragen

Thomas Nawroth/ April 4, 2023/ Gesund

Ein älteres Ehepaar geht durch die Stadt

Tag der älteren Generation

Heute ist der „Tag der älteren Generation“. Zu unserem Barefoot Movement Coaching gehört z.B. auch das Thema Sturzprophylaxe im Alltag. Aus diesem Anlass habe ich Ihnen einige Hinweise  zusammengetragen, welche insbesondere beim Spazierengehen durch Städte, Einkaufszentren, Parkanlagen und ähnliches hilfreich sind um Unfälle zu vermeiden und sicher unterwegs zu sein.

Achte auf Deine Füße – wohin Sie Dich tragen

Unbenommen, welchen Alters, gilt diese Lebensweisheit jedem Einzelnen, um sicher seinen Weg durch den Alltag zu meistern. Besonders gilt dieser Hinweis der älteren Generation. Das Alter bringt es mit sich, dass Menschen nicht mehr die Stabilität auf ihren eigenen Füßen vorzuweisen haben, wie es bei jüngeren Menschen der Fall ist. Daher gilt es auf besondere Gefahrenpunkte zu achten, um gefährliche Verletzungen, unter Umständen sogar Knochenbrüche zu vermeiden.

Eigenes Verhalten

Gehen Sie niemals rückwärts. Nutzen Sie die Ihnen verschriebenen Gehhilfen wie Gehstock oder Rollator. Achten Sie besonders auf die Bodenbeschaffenheit bei der Benutzung von Gehstöcken. Gesetzt den Fall, dass Sie eine Pause auf einer Sitzmöglichkeit im öffentlichen Bereich eingenommen haben, erheben Sie sich von dieser langsam. Setzen Sie Ihren Weg erst dann fort, wenn der Kreislauf wieder in Schwung gekommen ist und Sie einen sicheren Stand haben. Lassen Sie sich Zeit, überstürzen Sie nichts. Nehmen Sie Ihre vorgeschriebene Gehhilfe dabei in Anspruch.

Richtige Schuhwahl

Um sich durch den Alltag so sicher als möglich zu begeben, ist als erstes das richtige Schuhwerk notwendig. Es sollte gut sitzen. Bei nassen oder glatten Straßen sollte die Sohle ein Profil besitzen. Besonders während der wärmeren Jahreszeit, dürfen die Schuhe ein wenig luftiger sein, wogegen aber zu bemerken ist, dass das Tragen von Schlupfschuhen oder gar Flipp Flops für jene Klientel, die sich noch recht sicher auf eigenen Füßen umher beweg, dann doch nicht die beste Art der Fußbekleidung ist.

Basalt – Kopfsteinpflaster

Wer kennt es nicht, das gefährliche Pflaster aus Basaltsteinen. Bei Regen und Schnee kann dieses gefährlich glatt werden, gleich einer Schmierseifenlauge. Hast du es eilig, gehe langsam – so lautet eine alte Lebensweisheit. Dabei den ganzen Fuß aufsetzen und vor allen Dingen ein Schuhwerk zu wählen, dessen Sohlen rutschfest sind.

Pfützen und Wasserflächen

Achtung: Kaum zu erkennen, dass sich in manchen Pfützen und Wasserflächen nach einem Regenguss, nicht immer sofort zu erkennen, eine dünne Schlickschicht befindet. Daher ist es ratsam, sich besonders im Alter von Pfützen und kleinen Wasserflächen fern zu halten. Wenn das nicht geht, die ganze Fußfläche aufsetzen, nicht die Ferse. Besser dreckige Schuhe, als einen Sturz oder eine Verletzung riskieren.

Eisflächen

Winter – oh je, stürzen tut weh. Sehr oft befinden sich unter geschlossenen Schneeflächen nicht sichtbare Eisflächen. Oft liegen diese auch offen, können aber nicht sofort erkannt werden. Besonders gefährlich auch Treppen bei öffentlichen Gebäuden. Aber Eis kann sich auch zwischen Kopfsteinpflaster bilden. Daher, kleine Schritte durchführen, mit der gesamten Fußfläche, nicht mit der Ferse. Wenn vorhanden, unbedingt Geländer zum Abstützen benutzen.

Ein Mann steht barfuß in einer Pfütze

Rollstuhlgerechte Flächen

Wasser sucht sich immer den einfachsten Weg. Schräge Flächen eignen sich daher für abfließendes Wasser besonders. Gerade im Winter kann es gefährlich werden, sich auf diese Flächen zu begeben. Unglaublich aber wahr: In diesem Fall sind Treppen ungefährlicher, als diese abschüssigen Flächen. Gesetzt den Fall, Sie benutzen Treppen bei Regen oder während der Winterzeit, setzten Sie Ihre Füße am Rand auf, um sich gegebenenfalls am Geländer fest zu halten. Darüber hinaus liegt an den Randflächen oft noch frischer Schnee, der dem Fuß einen besseren Grip bietet. Achten Sie jedoch auf die Höhe der einzelnen Treppenstufen. Besonders bei älteren Gebäuden, in denen sich z.B. Büros von Ämtern befinden, können diese unterschiedlich hoch sein. Begehen Sie diese mit Bedacht und in angemessenem Tempo.

Hast du es eilig, gehe langsam

Eingangsbereich – öffentliche Einrichtungen

Ob´s regnet oder schneit, Vorsicht weit und breit. Feuchte oder gar nasse Schuhe auf glatten Böden – eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle. Viele öffentliche Einrichtungen haben die Gefahr erkannt und aus diesem Grund Fußmatten, bestenfalls integrierte Flächen angebracht, um die Schuhsohlen vor dem Weitergehen, zu reinigen. Aber Vorsicht bei aufgelegten Fußmatten. Sie können wegrutschen und ebenfalls eine Gefahrenquelle für Stürze sein. Daher größte Vorsicht bei dem Betreten von glatten Böden in öffentlichen Einrichtungen. Auch hier langsam gehen und den flachen Fuß aufsetzen, nicht die Ferse.

Rolltreppen

Vorsicht ist auch hierbei geboten. Bevor Sie die Rolltreppe betreten, fassen Sie zuerst den rotierenden Gummilauf an, wenn Sie sich auf die Metallfläche vor den immer wiederkehrenden Rolltreppen begeben haben. Warum? Gesetzt den Fall, dass das Kupferbürstensystem nicht mehr optimal funktioniert aufgrund von täglicher Abnutzung, kann es zur Bildung eines überspringenden Funken kommen, der besonders stark sein kann, wenn Sie ein Schuhwerk tragen, das sich statisch aufgeladen hat. Haben Sie zudem noch feuchte Schuhe, während der widrigen Witterungsbedingungen, kann die Entladung durchaus heftig sein, (mir selbst geschehen, bei einer Rolltreppe in Kassel). Haben Sie dann noch einen Herzschrittmacher, mag ich gar nicht an die Folgen zu denken.

Parkplätze

Vor allen öffentlichen Einrichtungen befinden sich Parkplätze, um der Kundschaft das Abstellen ihrer Autos zu ermöglichen. Manche dieser Parkflächen sind ebenfalls mit Kopfsteinpflaster versehen. Wie es sich hierbei zu verhalten gilt, ist bereits erwähnt. Was jedoch in gleicher Weise wichtig ist, dass Sie Ihren Weg nicht hinter den parkenden Autos suchen, sondern vor den geparkten Autos. Sie können sofort gesehen werden, gehen der Gefahr aus dem Weg übersehen und unter Umständen versehentlich angefahren zu werden. Benutzen Sie Gehwege am Rand der Parkflächen.

Feuchtes oder nasses Gras

Wem es möglich ist, barfuß durch das frische nasse Gras zu gehen ist sehr wohltuend. Dennoch ist auch hier Vorsicht geboten. Ob nun barfüßig oder mit Schuhen, setzen Sie den ganzen Fuß auf, gehen Sie langsam, nicht mit der Ferse aufsetzen. Machen Sie kleinere Schritte. Achten Sie auf alle Bodenunebenheiten, (Maulwurfshügel, Mäuselöcher, Baumwurzeln, Baumstümpfe, Unrat jeglicher Art). Hier gilt das Motto: > Hast du es eilig, gehe langsam <

Bordsteinkanten

Achten Sie besonders auf die Höhe. Treten Sie niemals auf das Laub, das sich vor den Bordsteinkanten angesammelt hat. Feuchtes Laub ist rutschig. Unter dem Laub kann sich Unrat befinden, (Glassplitter, Reste von Kunststoff- oder Weißblechtrinkbehälter und anderer Unrat), der entweder rutschig oder so spitz sein kann, dass er im schlimmsten Fall durch die Schuhsohlen dringen kann. Im Winter können sich auch dort nicht sichtbare Eisflächen befinden. Auch fest getretener Schnee kann gefährlich sein. Je älter Sie sind, treten Sie mit dem ganzen Fuß auf, belassen Sie den anderen Fuß zur Sicherheit auf dem Gehweg. Gehen Sie den Bordstein in dieser Art seitlich hinunter. Umso größer die Fläche Ihres Fußes, der Ihr Gewicht stützt.

Zebrastreifen und Fahrbahnmarkierungen

Sie haben dieses Hindernis gut gemeistert und müssen die Straße überqueren. Bei widrigen Witterungsbedingungen können Zebrastreifen und andere Markierungen glatt werden. Auch hierbei gilt die Devise des vorsichtigen, langsamen Gehens. Ist die Straße sehr breit, befinden sich immer wieder Inseln in ihrer Mitte, deren Bodenbeschaffenheit oft glatt ist. Auch hier ist Achtsamkeit gefragt.

Leitsysteme für Sehbehinderte und Blinde

An allen Haltestellen, ob Bus oder Bahn, befinden sich sogenannte Leitsysteme in Form integrierter Trittflächen mit Noppen und Streifen. Die Noppen können zu Stolperfallen werden. In den vorgesehenen Rillen kann sich Wasser niederschlagen, das im Winter gefrieren kann. Diese Eisbildung kann zu gefährlichen Rutschflächen werden. Begehen Sie diese Flächen vorsichtig und in angemessener Geschwindigkeit. Setzen Sie auch hier wieder den ganzen Fuß auf.

Viele Bordsteine sind in diesem Bereich höher, um das Ein- und Aussteigen der Passagiere so einfach wie möglich zu machen. Am Besten ist es für die ältere Generation, diesen Bereich zu meiden, um die Straße zu überqueren. Gehen Sie ein paar Meter weiter. Nehmen Sie sich die Zeit dazu.

Sand- und Geröllwege und Flächen

Z.B. in Parkanlagen können sich auf diesen Wegen Mulden bilden, in denen sich witterungsbedingt, Pfützen und Lachen bilden können. Eisbildungen im Winter, Ansammlung von nassem Laub und Schick werden zu gefährlichen Rutschflächen. Meiden Sie diese Wasserflächen.

Frisch aufgebrachter Sand hat noch nicht die Dichte erreicht, dass er eine geschlossene, feste Oberfläche bildet. Den ganzen Fuß auf frisch aufgebrachte Sandflächen setzen, um der Gefahr des Ausgleitens oder Umknickens, gerade im Alter zu verhindern. Je grober das Material ist, umso flexibler ist es auch. Besonders während der widrigen Witterungsbedingungen, (Frühling, Herbst und Winter), können sich auch hier Wasser- und Eisflächen bilden, bei denen es gilt, besonders vorsichtig zu sein.

Laub und Baumfrüchte

Im Herbst werfen Platanen, Eichen und Kastanien ihre Früchte ab. Immer wieder fallen diese auf die Gehwege in öffentlichen Parkanlagen oder auch in manchen Fußgängerzonen. Besonders gefährlich auch die Schalen der Kastanien, die sehr glatt werden können bei Feuchtigkeit. An manchen Stellen befinden sich auch Sträucher von Hagebutten und anderen Ziergewächsen, die ihre Früchte im Herbst abwerfen. Gehen Sie vorausschauend und langsam ihren Weg. Vor allen Dingen achten Sie auf einen sicheren Tritt. Auch hierbei gilt: Hast du es eilig, gehe langsam.

Wurzelwerk – Gehwege

So wichtig und schön unsere Parkanlagen in den Städten auch sein mögen, immer wieder treten auch Wurzeln durch den Asphalt oder anderen Gehwegen hervor. Sie sind nicht nur Stolperfallen, sondern können bei ungünstigen Witterungsbedingungen wie Nebel, Regen oder Schnee, auch gefährlich glatt werden. Sofern es möglich sein sollte, meiden Sie diese Bereich. Ist es nicht möglich, gehen Sie langsam, achten Sie auf einen sicheren Tritt, treten Sie nicht auf das Wurzelwerk, setzen Sie den ganzen Fuß auf.

Immer wieder kommt es auch zu Auswölbungen von Gehwegen, weil das Wurzelwerk den Untergrund nach oben ausdehnt. Hierbei bilden sich immer wieder schräge Ebenen, die in gleicher Weise sehr gefährlich sein können. Gehen Sie vorausschauend, so können Sie diesen Hindernissen ausweichen.

Müllbehälter

Öffentliche Müllbehälter sind nicht selten überfüllt. In ihrem Umkreis befindet sich mancher Unrat, der bei feuchtem Wetter sehr rutschig werden kann. Meiden Sie dieses Umfeld am besten.

Wasserspiele

Des Einen Freud ist des Anderen Leid. Der Winter ist vorbei, nach dem Frühling kommt der Sommer und damit auch eine Jahreszeit, in der vermehrt Wasserspiele, (Brunnen, Wasserspiele jeglicher Art), wohl für Frische in den Städten sorgen, das umliegende Pflaster jedoch gefährlich glatt werden lässt. Das kann für die ältere Generation durchaus gefährlich werden.

Warten ist die Kunst dem Leben Zeit zu geben. Und wenn du es eilig hast, gehe langsam. Genießen Sie Ihren wohl verdienten Lebensabend. Dazu gehört es auch, alle Schönheit der Sie umgebenden Natur nach bester Möglichkeit zu genießen. Lassen Sie sich Zeit bei Ihren Wegen, ob Spaziergang, notwendigen Besorgungen oder Botengängen zu entsprechenden Ämtern. Lassen Sie sich nicht bedrängen, besonders nicht innerhalb größerer Menschenmengen.

Achten Sie auf Ihre Füße, damit Sie stets wissen, wohin sie Sie tragen. So wünsche ich Ihnen weiterhin einen angenehmen Weg und weiterhin die beste Lebensfreude.

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