Die Kanincheninsel – oder unsere Angst vor Veränderungen
Tatjana Nawroth/ Oktober 16, 2017/ Authentisch
Als Kind hatte ich eine Hörkassette mit dem Titel „Die Kanincheninsel“. Grob skizziert handelte die Geschichte von einer Mastfabrik in der die Tiere gefüttert wurden und auf die Weiterverarbeitung in der Lebensmittelindustrie warteten. An dieser Stelle möchte ich nicht darauf eingehen ob der Inhalt unbedingt kindgerecht ist, sondern vielmehr auf die Botschaft der Geschichte zu sprechen kommen.
Die Kaninchen beobachteten, dass von Zeit zu Zeit Tiere aus ihrer Mitte verschwanden und nicht wiederkehrten. Da sie nicht wussten was mit ihnen geschah, entwickelten sie einen Mythos von einer Art Paradies wo diese nun den Rest ihres Lebens verbringen durften.
Eines Tages kam ein kleines braunes Kaninchen in die Fabrik welches in Freiheit geboren war und nicht wie die meisten Tiere bereits in der Fabrik. Dieses Kaninchen wollte sich nicht mit seinem Schicksal abfinden und plante die Flucht. In seinem Käfig lebte auch ein älteres, großes, graues, in der Fabrik geborenes Tier. Das kleine Braune versuchte nun das große Graue davon zu begeistern mit ihm zusammen in die Freiheit zu fliehen.
Das große Graue ist zwar unglücklich und träumt vom fernen Kaninchenparadies, aber dennoch zieht es die vermeintliche Sicherheit des Käfigs mit seinen Bequemlichkeiten (warm, regelmäßiges Futter, keine sichtbaren Feinde) der Ungewissheit der Freiheit in der Wildnis vor.
Wie viele von uns sitzen im Käfig ihrer Lebensumstände? Der falsche Arbeitsplatz, unbefriedigende Situationen im Privatleben, unerfüllte Lebensträume, es gibt vieles was uns die Lebensfreude rauben kann. Wir sind unzufrieden und beklagen uns, wir träumen von dem was wir alles machen könnten, viel lieber täten oder davon dass einfach alles nur besser wäre.
Und dennoch wagen wir den Schritt in die Veränderung nicht weil – so schlecht alles aktuell auch ist, wir dennoch die Sicherheit nicht verlassen wollen zu wissen woran wir sind. Kurz, die Umstände sind besch… aber sie sind uns vertraut.
Fass Dir ein Herz und überwinde Deine Angst. Denn der Verbleib im Käfig bedeutet weit hinter Deinen Möglichkeiten zurückzubleiben und sich schließlich am Ende des Lebens zu fragen ob das wirklich alles war.
Zugegeben, es birgt ein gewisses Risiko. Der Schritt in die Veränderung könnte auch schief gehen, aber wer sagt uns denn, dass wir auf vertrauten Pfaden auch nicht geradewegs in die Sackgasse marschieren und eines Tages mit leeren Händen dastehen? Sicherheit gibt es auf beiden Wegen nicht!
Unsere Leidenschaft ist es, Dich dabei zu unterstützen und Dir zu helfen Deinen Weg zu finden.